VCD-Kreisverband Augsburg e.V. | Postfach 10 25 05 | 86015 Augsburg info@vcd-augsburg.de

Ein Masterplan soll es also richten?

Kommentar zum Artikel „Wie Augsburg gegen die dicke Luft kämpft“ vom 24.4.2018 in der Augsburger Allgemeine

Mit einem „Clean Air Tech Day“ und „smarten Lösungen“ (was auch immer die „smarten“ Werbeagenturen darunter verstehen) soll wieder einmal über gesundheitsgefährdende Luftverschmutzungen in der Augsburger City ein „Masterplan“ entwickelt werden, um ggf. Diesel-Fahrverbote vermeiden zu können. Die Verlockung ist groß, es winken Zuschüsse vom Diesel-Fonds der Bundesregierung, die es abzugreifen gilt.“

Weil man es selbst nicht kann oder die Verantwortung hierfür nicht übernehmen will, soll wie so oft ein lukrativer Auftrag nach außen vergeben werden zur Freude der Agenturen, die in den hoffnungslos überforderten Kommunen ein immer größer werdendes Kundenpotential entdecken. Um die ganze Angelegenheit noch weiter zu rechtfertigen, soll auch noch gleich großspurig das „Profil der Umweltstadt Augsburg“ gestärkt werden. Schöne „smarte“ Ideen, die das Problem aller Voraussicht nach nicht lösen werden, aber immerhin für den ein oder anderen externen Auftrag sorgen.

Nachdem externe Berater den Nahverkehr in unserer Stadt um bis zu 100% verteuert haben, sollen jetzt die nächsten Berater davon ablenken, dass es trotz aller beschlossener Pläne kein wirksames Gesamtverkehrskonzept gibt. Wäre die derzeit viel zitierte „smarteste“ Lösung nicht einfach ein nur verbessertes Nahverkehrs-Angebot zu bezahlbaren Preisen, statt einer mobilitätsfeindlichen und nicht zu Ende gedachten Tarifreform? Dann müssen wir nicht mehr darüber nachdenken „Smart-Tech“, neue Apps, gut bezahlte Referenten und Agenturen zu finanzieren.

VCD Kreisverband Augsburg, Christian Ohlenroth